Veranstaltungen

Einladung zu den Veranstaltungen

Unsere Veranstaltungen finden in der Regel am ersten Sonnabend im Monat statt (außer Sommermonate).

Der Ort wird rechtzeitig auf unserer Homepage sowie über unsere Verteiler für Mitglieder und Interessierte mitgeteilt.
Gäste sind stets willkommen.

Angeboten werden drei Veranstaltungsreihen:


WissensWert

  • Wie entsteht Wissen?
  • Was bedeutet (uns) Wissen?
  • Kennt Wissen Werte?
  • Aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen stehen uns im Rahmen wissenschaftlicher Weiterbildung für Vortrag und Diskussion Referentinnen und Referenten zur Verfügung.

Zeitzeugen im Gespräch

  • Zeitgeschichtliche Entwicklungen und Ereignisse - wie werden sie erlebt? Biografien legen zugleich Zeugnis ab vom Wandel der Zeiten.
  • Sozial- oder auch Geschichtswissenschaften, Literatur und andere künstlerische Beschreibungen geben persönlichen Erfahrungen einen Rahmen.

Wissen vor Ort

  • Die Entwicklung von Groß-Berlin beginnt im Jahr 1920 mit der Bildung der Stadtgemeinde durch Preußisches Gesetz.
  • Orte, deren Geschichte bereits weit vor diesem Datum ihre Wurzeln hat, werden vorgestellt. Institutionen, die für Berlin von herausgehobener Bedeutung sind, erläutern ihre Arbeit.

berlinHistory.app: Mit dieser App öffnet berlinHistory e.V. den Zugang zu historische Spuren, macht sie sichtbar und erlebbar. Zugleich werden sie nachhaltig bewahrt. Geschaffen wurde eine offene digitale Platt­form für kul­turelle Institutionen, Museen, Archive und gleichwohl für private Initiativen, Heimat­forscher- und Bürger*innen. Alle Arten histo­rischer Dokumente - Texte, Fotos, Audios, Videos und historische Karten - werden hier veröffentlicht.

Nächste Termine:

Weitere Details zu den einzelnen Termine werden rechtzeitig den Mitgliedern und Interessierten mitgeteilt.


Berichte von unseren Veranstaltungen

Veranstaltung am 6.7.2024 Thema: Afghanistan - Erfahrungen eines Wissenschaftsmanagers

Vortrag von Prof.Dr.Michael Daxner, ehem. Präsident der U Oldenburg
Kosovo, Afghanistan, - Wissenschaft und Politik


Sehr geehrte Damen und Herrn, lieber Traugott Klose, werter Herr Ferdinand Nowak!

zurück an der FU Berlin, es ist lange her, dass dies meine Universität wurde und auch schon länger, dass ich mich von ihr verabschieden musste. 2009 bis 2018 war ich hier verankert, also mitten in meinem Afghanistan-Engagement habe ich angefangen, und von 2010 bis 2018 war dafür auch im SFB 700 zuständig. Sie wollen sicher keine Bestandsaufnahme meiner Tätigkeit hören, noch bewerbe ich mich hier – zum Hauch von Nostalgie kommt der Abstand hinzu, den ich mittlerweile gewonnen habe – zu Sachverhalten und zu wissenschaftlichem Habitus. Man wird alt, auch als Wissenschaftler und als jemand, der immer mit der Politik verbunden war. Nicht nur Traugott Klose wird dies bekannt sein. Ihm verdanke ich auch die Abschnittsgliederung meines Vortrags, und es freut mich, dass meine letzten öffentlichen Worte zu Afghanistan einmal nicht meine jungen Studierenden, sondern das Seniorenkollegium antreffen, das passt ja auch zu mir und meinem Alter.


Erfahrungen als Wissenschaftspolitiker auf dem Balkan/ im Kosovo

Als Österreicher habe ich den Balkan schon sehr früh gekannt und differenziert bewertet, das war nie so wie man lange Zeit „Afrika“ sagte. Wir in Wien kannten nicht nur die Herkunftsstruktur vieler Menschen, wir reisten auch oft in einige Balkanländer, die auch in Titos Jugoslawien nur eine oberflächliche Einheit namens Jugoslawien waren, dazu kam noch Albanien und die Durchreise nach Griechenland und der Türkei. Hier kann ich den Hinweis darauf nicht unterdrücken, dass Genschers Balkanpolitik höchst problematische Folgen für den Frieden in der Region hatte und bis heute nicht ausgestanden ist. Bei mir fing manches viel früher an: Erste Erfahrung machte ich während des Erdbebens 1963 in Skopje, auf der Fahrt zum Jamboree in Marathon. Später wahlweise Urlaub, Dienstreisen, Erkundungen, und erhebliche Arbeitszeit in Belgrad nach den Tätigkeiten im Kosovo. Später, nach 2003 wieder Urlaube und Erkundungen und bis heute intensivere Nachrichten und Einladungen aus Politik und Kultur, man hat ja an den Netzwerken weiter gesponnen. Das ist wichtig so detailliert, weil es erklärt, wie ich zur Bestätigung der UN Position durch die deutsche und österreichische Regierung bei UNMIK gekommen bin, 2 Jahre nach dem Ende meiner Unipräsidentschaft. Ich hatte mich von der Hochschulpolitik in die internationale Besatzungs- und Interventionspolitik umorientiert, aber Wissenschaft und Hochschulen blieben bis heute ein Brennpunkt meiner Arbeit. Im Kosovo arbeiteten damals schon Bernard Kouchner, den ich flüchtig kannte, als UNMIK Chef, und Tom Koenigs, ein enger Freund, der im Zivilbereich eine Art Ministerpräsident war. Ich ergänzte unter seiner Führung den Bildungsbereich, quasi als Minister und Organisator dieses Sektors nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen, - da kann man den Begriff learning by doing um die mehrschichtige Aufsichts- und Reformposition durch die UN, die Kooperation mit dem Militär, mit der Diplomatie, mit den ethnischen Kontrahenten, den Regierungen der Nachbarländer, der OSCE und einzelner Interventionsmächte und natürlich um die Einwerbung von Geld ergänzen. Lachen Sie bei dieser Liste, aber in meinen Bereich fielen alle Schulen, Hochschulen, Kindergärten, Akademien und die Erwachsenenbildung. Das will koordiniert sein (1). Das Geld spielte ein große Rolle, weil überall das Personal der Schulen, neben Binnenverwaltung und Militär, die größte Rolle für den Staat bedeutet, ideologisch und finanziell. Mir war schnell klar, dass die Vereinten Nationen ein besonderes, postkoloniales Mandat erteilt hatten, dass wir sozusagen mit dem Friedensschluss eine Stabilisierung eines künftig selbstständigen Staates in einer Umbruchsregion regieren sollten, kompliziert organisiert und in kontroverse ethnische, lokale und internationale Zusammenhänge eingebunden. So gesehen, haben wir erfolgreich Staatsgründung betrieben und weniger erfolgreich gesellschaftliche Reformen und ethnische Befriedung nachhaltig festgelegt. Immerhin, 2008 erklärte Kosovo seine Unabhängigkeit und strebt, wie Serbien, in die EU. Ich war seit 2003 nicht mehr im Kosovo aktiv, aber die Geschichte verfolgt mich bis heute. Einschließlich der Tatsache, dass ich viele MitarbeiterInnen der UN und etliche private Restaurants in Kabul, in Afghanistan, wieder angetroffen habe.


Eindrücke und meine Rolle im Wissenschaftsministerium in Afghanistan

Die Übergangsgeschichte von Belgrad nach Bonn, von Bonn nach Kabul hat mit einer Vielzahl von persönlichen Entscheidungen, an mich offen und verdeckt herangetragenen Ansprüchen, Zufällen zu tun, und der Tatsache, dass ich nicht, noch nicht, in die deutsche Wissenschaftslandschaft zurückkehren wollte. Faktisch war es so, dass ich mich auf ein Amt bei der OSCE in Bosnien-Herzegowina eingestellt hatte, und nach einer kurzen Begegnung mit dem afghanischen Wissenschaftsminister und acht Rektoren mich dafür entschied, mit dem Minister Fayez das Ministerium und die Hochschulgesetzgebung zu reformieren. Meine Universität beließ meine Professur bis 2011, wie sie war, und ließ mich in Afghanistan tätig werden, erst bis 2005 im Ministerium, dann in Forschung und Beratung. So viele Projekte und Auftraggeber hatte ich vorher 20 Jahre lang nicht gehabt, und ab 2011, als Projektleiter des SFB 700 für Afghanistan, war ohnedies alles anders strukturiert.

Die beiden ersten Jahre, im Ministerium Tür an Tür mit dem Minister, waren vergleichbar mit einer Position als Staatssekretär und Kommunikator für einen gebildeten, erfahrenen Minister, der nur wenig Ahnung von einem Ministerium hatte. Rund um die Uhr in einem Land arbeiten, das man nicht kannte, unentwegte Kommunikation mit der afghanischen Verwaltung und deutschen Informations- und Regierungsquellen. Es war einerseits learning by doing. Andererseits konnte ich meine Erfahrungen seit dem Wiener Wissenschaftsministerium, seit der Hochschuldidaktik und dann der Oldenburger Präsidentschaft und danach des Amts im Kosovo bündeln, denn Hochschulen und Wissenschaft sind strukturell global und mit Variationen analog erklärbar und verständlich. Mit Ausnahme des gesellschaftlichen, finanziellen, statusmäßigen, kulturellen Rahmens, und einer von Tag zu Tag mühsamen Definition meiner Aufgaben und meiner Position. Wer war ich, in welchem Kontext, mit welchen Handlungsräumen, Freiheiten und Einschränkungen? Sharif Fayez und ich vertrauten einander, und die Aufgaben waren nicht mühsam zu erkunden, sondern lagen sozusagen im Papierkorb zugriffsbereit. Innerhalb vieler einander oft widersprechender Macht- und Praxisverbindungen waren Fayez und ich ein Team, mit Verbündeten, Gegnern, politischen und finanziellen Einschränkungen und einer Gesellschaft, die nach so vielen Kriegsjahren gerade aufatmete und sich entfaltete – also auch ihre Interessen zu formulieren lernte. Es war kompliziert, so viele zeitverschobene Instanzen koordinieren zu müssen und den verschiedenen, kontroversen Machtausübungen auszuweichen. Also versuchten wir, zu tun, was evident am wichtigsten war: die Hochschulen wieder zum Laufen zu bringen, ihre Funktionen wieder herzustellen, ihre Zerstörungen zu heilen, und sie in einem doch anders ausgerichteten Regierungssystem zur wichtigen Instanz zu machen. Fazit vorweggenommen – das alles hat sich nur sehr teilweise als gelungen und nachhaltig machen lassen, aber – immerhin. Ich zähle einige Aktionen auf, die in den ersten beiden Jahren 2003 bis 2005 durchgeführt wurden und an denen ich beteiligt war:

  • Förderung des Zugangs weiblicher Studierender und Lehrender
  • Bereinigung des Budgets von Sozialleistungen für männliche Studierende
  • Funktionelle Rekonstruktion des Ministeriums
  • Gründung einer Rektorenkonferenz
  • Entwurf eines nationalen Hochschulgesetzes
  • Kommunikation mit europäischen und globalen Hochschulverbänden
  • Herstellung von Minimalbedingungen für Prüfungs- und Leistungserbringung
  • Kampf der Korruption

Für jeden dieser Punkte kann ich Beispiele bringen. Wichtig aber waren auch die Konkurrenz mit dem Schulministerium, der Umgang mit den heimgekehrten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Konflikten mit den im Land Verbliebenen, Prüfungs- und Studienordnungen. Ich selbst bin oft in andere Länder gefahren, um Geld zu organisieren, z.B. Japan, und um Fayez international einzuführen (Bologna, Bonn, Oldenburg).

Dass ich hier von mir im Zentrum dieser Aktivitäten spreche, ist teilweise richtig, teilweise metaphorisch. Aber lassen Sie es so stehen, denn nach den beiden Jahren war ich ja weiterhin bis 2016 im Land, on and off, und habe andere Dinge getan, geforscht, vermittelt, diskutiert, - aber nicht in der beschriebenen Position. Man müsste auch eindrücklich darüber reden, wie diese ministerielle Arbeit an verschiedenen Punkten der Gesellschaft rezipiert wurde, welche Folgen sie später hatte, und wie das auf mich zurückwirkte, persönlich und fachlich – manches bis heute.


Fragestellungen und Erkenntnisse als Projektleiter im SFB 700 "Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit"

Der Übergang von Oldenburg zur FU Berlin war einfach, seit 2010 habe ich mit Kollegen aus dem SFB 700 zusammengearbeitet. Dort war das Projekt C 9 der Politik und Personalstruktur in Afghanistan gewidmet. Als der Projektleiter die FUB verließ, wurde ich Projektleiter, weil in einem SFB an der Spitze der Teilprojekte ein Professor stehen muss, und ich war eben beides, zur Hand und mit und in Afghanistan aktiv. Das hat meine Erkundungen und Einsichten in die afghanische Wirklichkeit weiter bestärkt, ich habe mich aber aus den bereits angelaufenen Erhebungen von Koehler und Gosztonyi weitgehend herausgehalten, Koehler hat bei mir promoviert und ich habe das Projekt nach außen vertreten. Intern wichtig und keineswegs reibungslos war jedoch u.a. dass ich als Soziologe ziemlich isoliert gegenüber Politikwissenschaftlern und Historikern war, und dass meine Kenntnisse und Interessen erheblich von denen des SFB abgewichen sind, was beide Seiten irritieren musste. Aber insgesamt eine gute und wichtige Zeit, mit erheblichen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Ergebnissen (2). Die hat sich mit Studien zu geflüchteten Afghaninnen und Afghanen fortgesetzt (3) Meine Arbeiten zu Afghanistan habe ich 2024 fortgesetzt, vor allem in der Fertigstellung und Ergänzung eines Archivs, das im Februar dieses Jahres an die Universität Groningen übergeben wurde und von meinem Kollegen Distler betreut wird, ebenso wie mein früheres Kosovo-Archiv. Während der Arbeit am SFB habe ich in verschiedenen Forschungsbereichen gearbeitet, die mit der fortdauernden empirischen Forschung von Koehler und Gosztony wenig zu tun hatten und sich vor allem auf gesellschaftliche Strukturen bezogen (4). Die Zeit des häufigen Reisens zwischen Afghanistan und Deutschland, vor allem Berlin und Oldenburg, war erheblich anstrengender und hat erhebliche Abnutzungs- und Einseitigkeitserscheinungen bei mir erzeugt, die lange nachgewirkt haben. Das hat sich nicht nur auf das Archiv ausgewirkt, sondern meine Position zu verschiedenen afghanischen und deutschen Aspekten in diesem Zusammenhang mitbestimmt, die durch die Ereignisse ab 2020 noch profilierter wurden5. In den letzten Jahren hatten sich die Verschiedenen Erfahrungen aus unterschiedlichen Zeiten übereinander gelegt. In gewisser Weise habe ich den SFB abgelegt, ohne die Wurzeln zu neuen Methoden und Netzwerken zu kappen. Und diese bewerten im Nachhinein viele Erfahrungen höchst kontrovers.


Zusammenfassung und Beurteilung von 20 Jahren Arbeit in und zu Afghanistan

Mehr als ein Viertel meines erwachsenen Berufslebens habe ich Afghanistan gewidmet – das wäre zu schön gefärbt. Vieles konnte ich diesem Land nicht geben, obwohl ich es wollte, und zugleich hat vieles mit Deutschland und der Weltpolitik mit und gegen Afghanistan zu tun gehabt. Und eine so lange Zeit hat sich auch auf mein persönliches Leben ausgewirkt und die Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit immer wieder auf den Prüfstand gestellt. In den letzten Jahren habe ich, sozusagen nach dem Abschied zurückschauend, auch kritischen Fragen gewidmet; wie etwa der Rolle der USA, vor allem aber der inkonsistenten und teilweise folgenreich fehlerhaften Nichtkoordination von deutscher Politik gegenüber Afghanistan. Militär, Diplomatie, Entwicklungszusammenarbeit und Politik waren in durchaus prekärer Weise nicht oder schlecht koordiniert, sind es bis heute teilweise. Manche Sektoren konnten nur über Dreiecksbeziehungen zu und mit anderen Ländern bearbeitet werden. Das führt heute noch zu weiterstrebenden Diskussionen und einer nationalen wie sektoralen Rückschau6. Wenn wir die Schwächen innerhalb der deutschen Außenaktivitäten einmal beiseitelassen, bleiben noch zwei wichtige Aspekte stehen: War die deutsche Beteiligung an der überwiegend US-gesteuerten Intervention ab 2001 überhaupt richtig, notwendig und zielführend umgesetzt? Und: haben wir – Politik, Bundeswehr, NGOs, Einzelpersonen – die Achtung und Kommunikation gegenüber den Menschen, vor allem denen in Afghanistan, aber auch Betroffenen hier, richtig gesetzt? Die erste Frage habe ich jahrelang und bis heute immer wieder so beantwortet, dass die Beteiligung an der Intervention gerechtfertigt, ihre Umsetzung aber mangelhaft und letztlich kontrafaktisch war. Die zweite Antwort können wir auch hier und heute, wie überall nur kritisch diskutieren. Der Umgang von Deutschen mit afghanischen Menschen war auf verschiedenen Ebenen höchst unterschiedlich – von postkolonial und paternalistisch bis humanitär, solidarisch und kooperativ. Wir haben also ein Mosaik vor uns, das sehr viele Rückschlüsse auch auf den deutschen Umgang mit Afghanistan zulässt und das gegenüber den Afghaninnen und Afghanen noch erhebliche Anstrengungen auf allen Seiten notwendig macht. In jedem Fall müssen sich die deutsche und europäische Auswärtige Politik und der Umgang mit Migration und Asyl noch erheblich verbessern, um die nächsten Jahre bestehen zu können.

(1) Daxner, M. (2004a). Ohne Alternative? Mein Bericht vom Planeten Kosovo. Oldenburg, BIS. Daxner, M. (2005). Bilanz Balkan. Wien [u.a.], Verl. für Geschichte und Politik [u.a.].

(2) Daxner, M. (2017). A Society of Intervention - An Essay on Conflicts in Afghanistan and other Military Interventions Oldenburg, BIS.

(3) Z.B. Daxner, M. and S. Nicola (2017). Mapping and report on the Afghan Diaspora in Germany. Berlin, GIZ/PME.

(4) Z.B. Projektleitung Machbarkeitsstudie Hochschullandschaft Afghanistan. Auswärtiges Amt, 2-6/2012, 25.5.2012, 91 S.; Daxner, M. and U. Schrade (2012). Studie zur Hochschullandschaft in Afghanistan. Berlin.
Mitantragstellung Berghof (Prof. Giessmann): Corruption and Patronage in Afghanistan, Berghof ab 15.3.2024 (DFG GI 270/5-1). Senior Advisor und Zwischenbericht Govern4Afghanistan für GOPA 8.3.2016 (über GOPA zu beziehen).

(5) Z.B. Daxner, M. (2023) Afghanistan: Gegen das Vergessen. ÖMZ 5/2023, 629-636

(6) Z.B. Afghanistan – die Geschichte eines andauernden Versagens. Universität Köln, 6.7.2022; What we know and what we don’tknow. Vortrag an der Universität Groningen, 3.5.2024, Übergabe des Archivs an Prof. Distler, RUG;Lehren aus dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan. Kamingespräch mit Michael Müller, 14.5.2024

Daxner, M. (2004a). Ohne Alternative? Mein Bericht vom Planeten Kosovo. Oldenburg, BIS.

Daxner, M. (2005). Bilanz Balkan. Wien [u.a.], Verl. für Geschichte und Politik [u.a.].

Daxner, M. (2017). A Society of Intervention - An Essay on Conflicts in Afghanistan and other Military Interventions Oldenburg, BIS.

Daxner, M. and S. Nicola (2017). Mapping and report on the Afghan Diaspora in Germany. Berlin, GIZ/PME.

Daxner, M. and U. Schrade (2012). Studie zur Hochschullandschaft in Afghanistan. Berlin.


Michael Daxner
Feuerbachstraße 24-25
14471 Potsdam
michaeldaxner@yahoo.com

Veranstaltung am 07.10.2023 Thema: Invalidensiedlung

Führung Invalidensiedlung

Bei durchwachsenem Wetter führte und die letzte Veranstaltung unserer Reihe „Wissen vor Ort“ in die Invalidensiedlung nach Frohnau. Der Ursprung der Siedlung geht auf das Invalidenhaus in Berlin zurück. König Friedrich I verfasste 1705 nach französischem Vorbild den Plan zum Bau besonderer Unterkünfte für ausgediente und kriegsinvalide Soldaten.

Ca. 25 Interessierte hatten den Weg in den „Hohen Norden“ von Berlin nicht gescheut und sie wurden reich belohnt. Wolfram Sternbeck, Autor des Buches „Die Invalidensiedlung in Berlin-Frohnau“ hat uns als kundiger und belesener Referent mit vielen Details und Anekdoten diese Siedlung vorgestellt.

Veranstaltung am 01.07.2023 Thema: Kirche Großglienicke

Führung Kirche Großglienicke

Herr Burkhard Radke hat uns an diesem Tag die Geschichte der Dorfkirche Großglienicke nähergebracht. Er ist in Groß Glienicke aufgewachsen und war langjähriger Vorsitzender des Gemeindekirchenrates. Er hat sich um alle Fragen des kirchlichen Alltags und der Verbindung zwischen Kirchengemeinde und Ort gekümmert.

In sachkundiger Art hat er uns seine wichtigste Aufgabe, die Restaurierung der Kirche, vermittelt. So wie die Kirche heute zu sehen ist entspricht sie etwa dem Zustand der grundlegenden baulichen Veränderung des 17. Jahrhunderts. Das geschah durch Hans Georg III von Ribbeck, dem damaligen Patronatsherrn der Gemeinde. Er entstammte dem osthavelländischen Zweig der Familie – dem westhavelländischen Zweig hatte bekanntlich Theodor Fontane mit seinem berühmten Gedicht ein Denkmal gesetzt.

Die Teilnehmer dieser Veranstaltung waren begeistert über diese Führung und haben dies durch großzügige Spenden für den Erhalt der Kirche zum Ausdruck gebracht.

Veranstaltung am 03.06.2023 Thema: Villenkolonie Lichterfelde

Führung Villenkolonie Lichterfelde

Bei herrlichem Wetter führte uns der Heimatforscher Wolfgang Holtz durch die Villenkolonie Lichterfelde. Sie wurde im Jahr 1865 gegründet und ist das älteste Villenviertel Berlins.

Der Hamburger Kaufmann, Immobilienunternehmer und Stadtentwickler Carstenn hatte die Idee, nach Britischen Vorbild eine Villenkolonie für wohlhabendere Schichten der Gesellschaft zu errichten.

Es entstanden hier herrschaftliche, phantastische Villen der Gründer- und Jugendstilzeit, außerdem große Gärten, kleine baumbestandene Alleen, gepflasterte Straße mit Gasbeleuchtung.

Der mit vielen Anekdoten gespickte 2 stündige Rundgang hat sicher viele zufriedene Teilnehmer angeregt, dieses Viertel noch einmal aufzususchen.

Veranstaltung am 13.05.2023 Thema: Giacomo Meyerbeer – Leben und Werk des Komponisten

Vortrag Giacomo Meyerbeer

Der Vorsitzende der Giacomo-Meyerbeer-Gesellschaft Thomas Kliche informierte mit anschaulichen Bild- und Tondokumenten über das Leben und Werk des berühmten Komponisten Giacomo Meyerbeer (geboren 1791 – Sterbejahr von W.A. Mozart) und die große Bedeutung der Familie Meyerbeer für die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte.

Herr Kliche studierte Musik und Französisch und veröffentlichte im Jahr 2024 ein Buch zum Thema „Giacomo und das ängstliche Genie – Innenansichten der Familien Mendelson und Meyerbeer“.

Veranstaltung am 01.04.2023 Thema: Tuschkastensiedlung

Führung in der Tuschkastensiedlung

Als besonderes Beispiel der Berliner Moderne gilt die Gartenstadt Falkenberg, auch Tuschkastensiedlung genannt. Zwischen 1913 und 1916 errichtete der Architekt Bruno Taut eine Wohnoase für Kleinverdiener.

Zum ersten Mal wurde hier im Auftrag des Berliner Spar- und Bauvereins das Ideal gemeinschaftlichen Wohnen im Grünen umgesetzt. Aber Grün ist nicht die einzige Farbe dieser Siedlung: gelb, rot, blau und auch schwarz und rosa fanden wir dort.

Leider hatte das schlechte regnerische Wetter die Führung durch den Kulturwissenschaftler Bernd S. Meyer die Farben etwas verwässert, die Teilnehmer an der Führung waren aber positiv überrascht über dieses Kleinod an der Süd-Ost Grenze der Stadt, das 2008 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.

Veranstaltung am 8.10.2022, Thema: Fraenkel Garten Kladow

Führung im Landhausgarten Dr. Max Fraenkel in Kladow an der Havel

Schwerpunkt der Führung durch Sascha Schmidt ist die Gartengestaltung des Architekten Erwin Barth. In Lübeck geboren ist Barth von 1912-1926 Gartenbaudirektor von Charlottenburg und später von Groß-Berlin. Er verstand seine Aufgabe in erster Linie als soziale Aufgabe für die Gartenkunst. So schuf er Erholungsorte mitten in der Stadt, die den Menschen Licht, Luft und Sonne bringen sollten. Kinder konnten auf den Wiesen, weitab vom Verkehr, herumtoben, Erwachsene auf Parkbänken entspannen.

In all seinen Werken, auch den stattlichen Privatgärten, verbindet er die Schönheit der Gartenkunst mit einem hohen Freizeit- und Erholungswert. So auch hier: der Garten des Dr. Max Fraenkel ist in verschiedene Areale aufgeteilt: Nutz-, Rosen-, Obstgarten, Pferde- und Hühnerstall, eine Teichlandschaft, Zugang zum Wannsee. Es gibt wenige Parks und Plätze, die nicht Barths Handschrift tragen. Einige von ihm gestaltete Parks: Lietzensee mit Heinrich Selling, Jungfernheide, Goslarer Platz, Karolingerplatz, Mierendorfplatz, Brixplatz, Savignyplatz, Luisensädtischer Kanal, Volkspark Mariendorf, BoxhagenerPlatz, Wilmersdorfer Waldfriedhof Stahnsdorf.

Veranstaltung am 2.07.2022, Thema: Friedhof Wannsee Lindenstraße

Traugott Klose führt über den historischen Friedhof.

Der Friedhof Wannsee-Lindenstraße gehört zu den besonderen Historischen Friedhöfen in Deutschland mit berühmten Grabstätten (www.wo-sie-ruhen.de). Dort sind der Universalgelehrte Hermann von Helmholtz und Emil Fischer, der Chemie-Nobelpreisträger von 1902, und andere Berühmtheiten begraben. Er wurde als Teil der Colonie Alsen 1888 besonders schön angelegt und liegt direkt am Wald. Bei der Führung über den Friedhof sollen zugleich verschiedene Facetten der Stadtgeschichte angesprochen werden.

Den Friedhof stiftete Wilhelm Conrad der Gründer der Villenkolonie Alsen. Sie entstand um 1870. Ursprünglich war Alsen für die Sommerfrische von Berliner Familien konzipiert.

Von Conrad stammt auch die heutige Andreaskirche. Ab 1902 wurden auf dem Friedhof auch jüdische Villenbesitzer beerdigt, nachdem sie mit Unterstützung Oskar Huldschinskys das Recht dazu erhielten.

Veranstaltung am 7.05.2022, Thema: Günter de Bruyn

Dr. Wolfgang de Bruyn stellt seinen Vater und die Stiftung vor.

Günter de Bruyn, seit 2019 Ehrenbürger der Gemeinde Tauche und des Landkreises Oder-Spree, ist mit Brandenburg und seiner Region um die Kreisstadt Beeskow seit 1968 eng verbunden. Mit Werken wie Märkische Forschungen, Mein Brandenburg oder Abseits - Liebeserklärung an eine Landschaft hat er die Gegend im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht und ihr ein literarisches Denkmal gesetzt.

Die Günter-de-Bruyn-Stiftung, die sich am 28. Juli 2021 gegründet hat, wird die ideellen und gegenständlichen Zeugnisse des Wohn- und Schaffensortes in der alten Schäferei im Tal des Blabbergrabens unter literarischen wie zeitgeschichtlichen Aspekten als Gesamtkomplex erschließen. Ein gleichnamiger Freundeskreis begleitet die Arbeit der Stiftung. Ab 2023 wird es ein fünfmonatiges Residenzstipendium im “Abseits” geben, ausgelobt zusammen mit dem Kleist-Museum, Frankfurt (Oder) und dem Kulturamt des Landkreises Oder-Spree.

Die Stadt Beeskow saniert derzeit ein historisches Fachwerkgebäude, das Stiftung und Freundeskreis ab 2023 als Archiv und Geschäftsstelle wie auch für Studioausstellungen und Salonabende zur Verfügung stehen wird.

Veranstaltung am 27.11.2021, Thema: Die Deutsche Digitale Bibliothek - das Portal für Kultur und Wissen online

Sonja Dolinsek und Julia Fernow

Die Deutsche Digitale Bibliothek vernetzt als zentrales nationales Onlineportal perspektivisch die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen miteinander. Ihr Ziel ist es, über das Internet freien Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands zu eröffnen, also zu Millionen von Büchern, Archivalien, Bildern, Skulpturen, Musikstücken und anderen Tondokumenten sowie Filmen. Wir lernen eine digitale Schatzkammer kennen, gefüllt mit über 39 Mio. Objekten aus deutschen Museen, Bibliotheken und Archiven.

Ob Historiker*in, kreativer Kopf oder Familienforscher*in – in der Deutschen Digitalen Bibliothek finden sich wichtige Quellen oder die nächste Inspiration. Das Projekt Nutzerorientierte Neustrukturierung des Portals Deutsche Digitale Bibliothek, das im Rahmen des Rettungs- und Zukunftsprogramms NEUSTART KULTUR durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird, hat zum Ziel, das Nutzungsverhalten und die Bedarfe verschiedener Zielgruppen (Schulen, Universitäten, Kulturvereine, kulturinteressierte Öffentlichkeit und Erwachsenenbildung) zu erfassen und zu verstehen. Dabei soll die Nutzerfreundlichkeit und Anwendbarkeit der DDB in verschiedenen Kontexten verbessert werden.

Veranstaltung am 6.11.2021, Thema: Führung zur Baugeschichte der Technischen Universität Berlin

Dr. Hans-Dieter Nägelke, Leiter des Architekturmuseums der TUB

Der Campus der Technischen Universität Berlin zählt zu den bedeutendsten innerstädtischen Hochschulanlagen in Deutschland. Seine besondere Lage - zur Gründung noch außerhalb Berlins - und seine Geschlossenheit verdankt er dem Aufschwung der technischen Wissenschaft in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts.

Ausgehend vom Hauptgebäude und seinem Lichthof als Herz der Hochschule widmete sich die Führung dem Südcampus mit den Gründungsbauten, dem Garten des Stammgeländes mit seinen Denkmälern und Spoiler und schließlich die Herzallee als alter und neuer Achse, die das Gelände mit dem Stadtraum verbindet. Wir warfen auch einen Blick auf den Balkon an dem Chemiegebäude. Hier wurde manches was qualmt und stinkt an die Luft gesetzt. Auf der gegenüberliegenden Seite der Fasanenstraße entsteht das neue Mathematikgebäudes.

Veranstaltung am 2.10.2021, Thema: Des Kaisers Nachmieter - oder: Das Schloss der Republik

Dr. Christian Walther, Journalist und Autor stellt sein Buch vor.

Das Berliner Schloss war zwischen Revolution und Abriss keine Hohenzollernresidenz, sondern ein Zentrum von Kultur und Wissenschaft, Sitz von Museen und Wissenschaftseinrichtungen, von Mensa und Tagesheim für Studentinnen. Das Schloss war zugleich Wirkungsstätte einer Reihe bemerkenswerter Frauen: großenteils jüdisch, nicht selten aus dem Ausland, zumeist Akademikerinnen in erster Generation - von Lise Meitner bis Margarete Kühn.

Der Streit um Abriss und Wiederaufbau wird noch immer geprägt von der Behauptung, dass das abgerissene und jetzt teilweise neu errichtete Gebäude ein Haus der Hohenzollern war. Doch seit der Revolution von 1918 war das Schloss Volkseigentum. Christian Walther hat mit seinem Buch die bisher unterschlagene republikanisch Geschichte des Schlosses vorgelegt und gibt einen illustrierten Einblick in die Recherchen zu diesem Buch.

Veranstaltung am 18.09.2021, Thema: Das sowjetische Ehrenmal im Treptower Park - Geschichte und Erinnerung

Christoph Meißner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst

Im Mittelpunkt der Führung steht die Geschichte des sowjetischen Ehrenmals im Treptower Park. Es ist das Größte der insgesamt vier sowjetischen Ehrenmale in Berlin. An ihm wird exemplarisch die Bedeutung der Anlagen für die Erinnerungskultur an den Großen Vaterländischen Krieg, wie der Zweite Weltkrieg in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten genannt wurde und wird, deutlich. Als Erinnerungsort erfuhr das Ehrenmal über die verschiedenen Epochen der deutschen Nachkriegsgeschichte eine unterschiedliche Nutzung, zuvörderst aber bleibt es bis heute eine Grabstätte für über 7.000 Soldaten der Roten Armee, die im Kampf um die Befreiung der Stadt Berlin vom nationalsozialistischen Regime ihr Leben verloren.

Veranstaltung am 7.08.2021, Thema: Freie Universität in Dahlem - ein Wissenschaftsgeschichtlicher Rundgang vom OSI über den alten Campus bis zur Rostlaube

Traugott Klose, der die FU kennt, wie nur wenig andere führt uns über das Gelände

Die Gründung der Freien Universität in Dahlem im Jahr 1948 war eine folgerichtige Weiterentwicklung der Planungen, die zur Errichtung der Kaiser-Wilhelm-Institute (heute Max-Planck-Institute) geführt hatten. Auch die damalige Berliner Universität (heute Humboldt-Universität) hatte schon damit begonnen, naturwissenschaftliche Einrichtungen schrittweise aus Berlin-Mitte auf die damalige königliche Domäne nach Dahlem zu verlagern. Vor einzelnen Gebäuden wurde über deren Geschichte, über Ereignisse und Entwicklungen der FU Berlin bis zur aktuellen Berlin University Alliance berichtet.

Veranstaltung am 3.07.2021, Thema: Naturschutzstation Hahneberg

In diesen Tagen erleben wir die ersten nachhaltigen Lockerungen bei den wegen der Corona-Pandemie erforderlichen Einschränkungen. Für uns bedeutete das, uns wieder zu einer Veranstaltung treffen zu können - selbstverständlich unter Beachtung der geltenden Regelungen.


Es gibt einen Welttag der Umwelt, in diesem Jahr war er am 5. Juni. In der Planung des Vorstands für dieses Jahr wollten wir diesem Thema entsprechen und unser Mitgliedertreffen am ersten Samstag im Monat Juni daran orientieren. Die noch bestehenden Einschränkungen standen dem entgegen, daher der Termin im Juli.

In der idyllischen Kulisse des Schafstalls - anfangs unter Protest der Schafe auf der Wiese nebenan - erhielten wir Erläuterungen durch die Projektleiterin Lucia Kühn zur Naturschutzstation, zu Ziel, Zweck und Finanzierung. Über Wildtiere in der Stadt gab es interessante Informationen von Stadtjäger Jochen Haberl. Gemeinsam mit beiden ging’s in der Natur des Hahnebergs auf die Suche nach unseren wilden Nachbarn. Ob Wildschwein, Waschbär, Dachs und Co, sie alle haben sich an das Leben der Großstadt angepasst und scheinen sich hier äußerst wohl zu fühlen, zu fressen gibt es reichlich. Während der 2‑stündigen Führung versuchten wir unsere wilden Nachbarn direkt zu beobachten, oder zumindest deren Spuren zu finden, denn auch diese verraten uns etwas über die Vorlieben und Gewohnheiten der Wildtiere. Wir erfuhren, wo sich Wildschweine tagsüber verstecken, wo Fuchs und Dachs wohnen, was auf dem Speiseplan von Rehen steht und wie wir uns am besten bei der Begegnung mit Wildtieren verhalten. Zum Abschied gab es Knäckebrot als Belohnung für die Rauwolligen Pommerschen Landschafe.

Veranstaltung am 10.10.2020, Thema: Das Militärstädtchen 7 in Potsdam

Ein Rundgang durch das Militärstädtschen Nummer 7  in Potsdam


Als Deutschlandsitz der sowjetischen Militärspionageabwehr war es neben der Zentrale des sowjetischen Geheimdienstes KGB in Berlin-Karlshorst der wichtigste nachrichtendienstliche Vorposten an der Nahtstelle zu Westeuropa. Die ersten Gebäude im Areal beschlagnahmte die Militärspionageabwehr beim Einmarsch der Roten Armee im April 1945. Den Bewohnern der Häuser blieben in der Regel nur wenige Stunden, um ihre Wohnstätten zu räumen. Der Standort umfaßte auf 16 Hektar circa 100 Gebäude. Der Geheimdienst nutzte sie als Büros, Werkstätten und Lager sowie als Wohnraum für das Personals und deren Angehörige.

Am 5. Dezember 2008 wurde die Stiftung Gedenk- und Begegnungsstätte Leistikowstraße Potsdam gegründet, um an das im ehemaligen Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes in der Leistikowstraße 1 in Potsdam geschehene Unrecht und die Opfer zu erinnern. Das Haus wird als Gedenk- und Begegnungsstätte insbesondere für Zwecke der politischen Bildung und der Förderung des demokratischen Gemeinwesens genutzt. Hierzu gehören Führungen durch das historische Areal der Geheimdienststadt, auf denen erhaltene Spuren, bauliche Relikte und Gebäude, wie der ehemalige Deutschlandsitz der sowjetischen Militärspionageabwehr und das Wohnhaus der Geheimdienstchefs gezeigt werden. Eine ebenso inhaltsreiche wie auch überzeugende Führung von circa einer Stunde Dauer durch das Areal bereitete für die Teilnehmer das Thema bestens auf und führte zu vielen Nachfragen und Diskussionen.

Veranstaltung am 7.03.2020, Thema: Das Jahr 1990 freilegen.

Buchvorstellung durch den Mitherausgeber und Autor Jan Wenzel.


Es war eine sehr anregende Veranstaltung, denn es erlaubte eine Zeitreise in das Jahr 1990.

Das Buch will Erfahrungen und Erlebnisse von vor 30 Jahren aubeben lassen. Dazu bedienen sich die Autoren aus unterschiedlichen Quellen: Archivmaterial wie Texte aus Runden Tischen, vielen Fotos und Geschichten. Anschaulich aufbereitet durch die für gute Lesbarkeit sorgende Gestaltung von Alexander Kluge, durch ausgewählte Werbeanzeigen aus dem Jahr, dem Hinweis auf Aufhebung des Telefonmonopols, der Freigabe des Internets und durch das literarische Zeugnis von Martin Gross lässt das Buch das Jahr 1990 wie in einem Kaleidoskop auferstehen. Es ist eine hervorragende Geschichtsquelle.

Für das Werk gab es 2019 den Deutschen Verlagspreis in Frankfurt/Main.

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